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100m Rebreather Tauchgang
23.November 2003

Fotograph: Regula Vonwiller

Eines Abends im Sommer ...
Nach einem Tag auf 10m - Anfängerausbildung - hatte ich die Idee das zu tun, was schon hunderte oder tausende vor mir gemacht haben: einen 100m TG. Wo lag der Reiz eines solchen Tauchgangs? Keine Ahnung! Etwas anders als der Tauchgang von vielen - aber längst nich allen - vor mir sollte er dennoch sein, ich wollte nicht nur runter und wieder hoch, sondern auch ein paar Minuten Grundzeit haben - 15 Minuten war der Plan.

Flaschenpark Der Tauchgang dauert um 3 Stunden, andere würden ihn sicher schneller durchziehen. Einsparungen im 30 Minunten Bereich und mehr sind möglich - Einstellungen des Dekompressionsprogrammes ändern.
Ich entschied mich aber für die Feiglingvariante, d.h. GAP mit GF 0.1 und 0.9, mit 189' Runtime.
Das Bild zeigt die benötigten Flaschen, als 'kleine' Ergänzung war in der Mitte ein Rebreather nötig.
Im Wasser Das Bild zeigt mich - RB mit zwei 12er auf dem Rücken und 4 Stages vor mir im Wasser. Auf Grund des hohen Heliumanteils schwimmen die 80cuf-Flaschen.
Stages Hier sieht man die vier verwendeten Stageflaschen, zu innerst O2, dann Tx50/30 in 4lt Stahlflaschen, gefolgt von Tx26/57 und Tx16/68 in 80cuf Aluflaschen.

Dekompressionsplan: 
  • Abbtauchen mit Tx50/30 bis 21m, dann Wechsel auf das Bottom Mix
  • Bottom Mix: Tx11/73, MOD 110m, Dauer des Abstiegs 10 Minuten, Zeit auf der Tiefe 15 Minuten
  • Erster Stopp bei 75m für 1 Minute - inkl. Gaswechsel (Tx16/69). Langsam (3m/min) hoch bis 45m
  • 45m: 5 Minunten Stopp mit Tx 26/57, weiter auftauchen mit länger werdenden Stopps
  • 21m: 20 Minunten mit Tx50/30 gefolgt von Stopps von 4 Minunten bis 13 Minuten bis die 9m-Stufe erreicht ist
  • Zum Abschluss etwas mehr als eine Stunde mit Sauerstoff und Breaks im 10/5-Rythmus auf 6m
Nahaufnahme

Ist schon viel Gerödel - kein Wunder sieht man nur Weitwinkelaufnahmen der Tec-Taucher, da fällt die Komplexität nicht so auf :-)
Als Tiefenmesser hatte ich VR3 und Uwatec Bottom Timer dabei. VR3 bestätigte sich als teuerster Bottom-Timer der Welt. Er wollte am Ende des Tauchgangs 35 Minuten länger im Wasser bleiben, ab 9m hatte er in den 'Use table'-Modus gewechselt.

Tarieren
Taucher Impressionen beim Abtauchen.
Auf dem ersten Bild sieht man gut die beiden Swagelok-Kupplungen, die Tx50/30-Flasche ist am linken Rebreather angeschlossen, rechts hängt das Bottom-Mix. Auf dem linken Arm ist ein Uwatec Bottom-Timer und rechts der VR3.
Wassertemperatur Die Wassertemperatur ist bei solchen Tauchgängen immer ein kritisches Element. Diese lagen von ca. 27m aufwärts bei 10° Celsius, dies macht die Dekompressionsphase erträglich. Als Isolation dient eine Lage Thermounterwäsche, Weezle Extrem, Argon und ein compressedneopren Anzug.
Gasverbrauch Der erwartete Gasverbrauch dieses Tauchgangs lag bei 2m3, dies entspricht offen geatmet ca.13.5m3, in den Flaschen waren 11m3 Gas dabei. Der tiefste Druck der verwendeten Flaschen nach dem Tauchgang lag bei 95bar in der Tx50/30-Flasche, die restlichen lagen bei 140bar oder höher. Für die Tarierung habe ich 400lt Argon verbraucht.
Ende des Tauchgangs

Der Tauchgang selbst verlief ziemlich ereignislos.

  • Änderung der Bleimenge: 1 bis 2kg zu viel Blei, dies führte zu einem erhöhten Tariergasverbrauch (400 lt)
  • Verzögerungen während des Tauchganges im Vergleich zur Planung
    • Abstieg - dies auf den ersten 40m, letzte Vorbereitungen des Tauchgangs, wird bei den nächsten Tauchgängen gleich bleiben
    • Gaswechsel - lieber etwas langsamer, als die falsche Flasche erwischen
Profil VR3:
Maximale Tiefe war 103.5m, Effektive Grundzeit 14'. Die Zeiten der Graphik müssen - immer noch - mit zwei multipliziert werden.
Nach 190' hat der Aufstieg von 6m begonnen, nach weiteren 20 Minunten wurde die Oberfläche erreicht.
Die Dekompressionzeiten scheinen für den Tauchgang zu funktionieren. Es ist schwer einzuschätzen, ob es auch kürzer funktioniert hätte.
Das Wasser darf für diese Tauchgangsdauer jedenfalls nicht mehr viel kälter werden. ....
Wobei nach einem Bätterichtauchgang im Winter, dekomprimiert man auch ca. 1.5h im 4°C warmen Wasser.

Rückblick:
VR3 und andere Mischgascomputer erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Wie weiter oben geschrieben, ist der VR3 für einige Taucher der teuerste Bottom Timer der Welt, für andere eine geniale technische Entwicklung. Der Tauchgang könnte eventuell nach den Computervorgaben durchgeführt werden, ich würde aber das Austauchprofil anpassen: ab dem ersten DeepStopp nicht schneller als mit 3m/min auftauchen, beim nächsten Stopp weiter verlangsamen und bei den Gaswechseln einen Halt von mindestens 5' einlegen - ich nehme die Dauer des Stopps vor dem nächsten Gaswechsel als Anhaltspunkt (z.B. bei Tx50/30 die Dauer des 9m-Stopps). Trotz des Computers darf die Tauchgangsplanung - vor allem Gasplanung - nicht vernachlässigt werden. Bei einem Rechteckprofil kann man dann gut gleich nach Tabelle tauchen :-)
Drei Stunden im Wasser scheint eine lange Zeit zu sein, ich habe es nicht so empfunden: Das erste Mal Zeit die Grundzeit Revue passieren zu lassen, war auf 21m. Davor sind die Stopps so kurz, dass nachdem alle Parameter überprüft sind, es schon weiter geht. Die Sauerstoff-Stufe wird durch den 10/5 Rhythmus kurzweilig. So geht ein Drei-Stunden-Tauchgang erstaunlich schnell vorbei.


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